|
(Details zur Orgel s. hier ) Seit einiger Zeit planten die Kirchengemeinde und der 1995 gegründete "Förderverein Kirche Swantow e.V." die Rekonstruktion der Swantower Orgel, die sich in einem sehr reparaturbedürftigen Zustand befand. Immer wieder wurde beklagt, daß die Orgel zum Gottesdienst nur eingeschränkt und zu Konzerten gar nicht nutzbar war. Viele zum Teil sehr großzügige Spenden ermutigten die Kirchengemeinde, durch den Orgelsachverständigen der Landeskirche, Martin Rost, ein Gutachten erstellen zu lassen, auf dessen Grundlage die Ausschreibung erfolgte. Für die Arbeiten erhielt die Orgelbaufirma Rainer Wolter aus Zudar/Rügen den Zuschlag. Die Restaurierung wurde Ende Oktober 2003 zum Abschluß gebracht. Am 1. November fand die feierliche Wiedereinweihung der Orgel statt. In diesem Gottesdienst erklang die Orgel neu. Franns v. Promnitzau hatte sich bereiterklärt, bei diesem Anlaß die Orgel zu spielen. Auf 23.700,00 € belief sich der Kostenanschlag für die Rekonstruktionsmaßnahmen. Nachdem die Landeskirche eine Beihilfe von 10.000,00 € bewilligte, nachdem weiterhin verschiedene Spenderinnen und Spender sich einsetzten, war die Ausführung der Arbeiten möglich geworden. An dieser Stelle sei allen Spendern jetzt recht herzlich gedankt.
Die
ursprüngliche Disposition wurde wieder hergestellt. Sie sieht folgendermaßen
aus: Bordun
16'
Mechanische Schleiflade, 1 Manual, angehängtes Pedal, 2 Keilbälge, Stimmung: a' = 443 Hz bei 16° C. Die Orgel der Kirche zu Swantow wurde im Jahr 1846 von Friedrich Nerlich aus Stralsund erbaut, und zwar in der Kirche zu Neuenkirchen/Rügen. Der Erbauer war ein Schüler von Christian Kindt, der durch den Bau der barocken Orgeln in Gingst und Sagard berühmt geworden ist. 1892 schon verkaufte die Kirchengemeinde Neuenkirchen ihre Orgel nach Swantow und ließ für ihre Kirche durch den Orgelbauer Knauf eine neue Orgel bauen. Wie sich neuerdings beim Aktenstudium herausstellte, war es die bekannte Firma Memel aus Stralsund, die die Nerlich-Orgel nun in der Swantower Kirche aufbaute, wo es bis zu diesem Zeitpunkt keine Orgel gab. Dafür wurde ein neugotischer Prospekt gebaut, dessen Pfeifen zum Prinzipal 4' gehören. Der erste Weltkrieg und die Umgestaltung (wahrscheinlich im Jahr 1927) brachten verschieden Veränderungen mit sich. 1. Der ursprüngliche Zinnprospekt
wurde im Krieg zur Materialgewinnung eingezogen und später durch
Zinkpfeifen ersetzt. Später
bekam die Orgel ein elektrisches Gebläse, 1984 wurde sie gereinigt.
Vor der Restaurierung befand
sie sich in einem schlechten Zustand. Neben einer erneuten Reinigung und
Wurmbehandlung mußte die Manualklaviatur aufgearbeitet werden, ebenso
die ganze Mechanik. Weiterhin mußten Bälge und Windladen abgedichtet
bzw neu beledert werden. Das Gebläse hatte einen ungünstigen
Standort, so daß es Resonanzgeräusche verursachte. Es wurde
durch ein modernes ersetzt.
Zur Wiederherstellung der ursprünglichen Disposition wurden die nicht mehr vorhandenen Register aus den etwa zeitgleich gefertigten Nerlich-Orgeln der Kirchen in Patzig bei Bergen/Rügen und Horst/Ostvorpommern kopiert. Nun schmücken
wieder Zinnpfeifen den Prospekt. Den Abschluß der Restaurierung bildeten
Stimmung und Intonation.
Wenn Sie uns schreiben
wollen: orgelswantow@aol.com Freundlicherweise hat
einen Link gesetzt:http://www.hetorgel.nl/ |